Jeder Mensch ist vom Beginn seines Lebens an ein einzigartiges Geschöpf und Abbild Gottes. Das ist der Grund dafür, dass jedes Kind - entsprechend seinen Möglichkeiten - mit seinen Neigungen, Vorlieben und Interessen ernst genommen, nachhaltig gefördert und auch gefordert wird. Dem Beispiel Jesu folgend stellt die katholische Kita das Kind in die Mitte. Sie sieht das Kind nicht nur in seiner Schutzbedürftigkeit, sondern auch in seinem tiefen Grundvertrauen, das Kinder oft so vollkommen und intensiv leben lässt. Neben der Wertschätzung der Individualität der Kinder werden Grundregeln des sozialen Verhaltens vermittelt und Gemeinschaft gelebt. So wird Nächsten- und Gottesliebe ganz praktisch.
Die Familie ist der wichtigste Ort für ein Kind. Die katholische Kita stellt sich daher in den Dienst der Familie. Sie nimmt ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag familienergänzend wahr. Für sie ist Erziehungspartnerschaft selbstverständlich. Gemeinsam mit den Eltern des Kindes gelingt es, Bildung, Betreuung und Erziehung bestmöglich zu verwirklichen. Alltägliche Gelegenheiten der Begegnung und vereinbarte Zusammenkünfte dienen diesem Ziel. Die Fachkräfte orientieren ihr Handeln an der Lebenswirklichkeit der Familien.
Die katholische Kita ist ein Spiegelbild einer Pfarrgemeinde im Kleinen. Sie ist Teil von Kirche und unterstützt den Aufbau einer lebendigen Gemeinschaft. Dies gelingt am besten im wertschätzenden Miteinander von pädagogischen und pastoralen Fachkräften, Eltern und (anderen) Gemeindemitgliedern. Die religiöse Bildung und Erziehung ist nicht nur ein eigener Bildungsbereich, der zu den anderen Bildungsbereichen hinzukommt. Religionspädagogik durchzieht in Haltung und Tat das gesamte Leben einer katholischen Kita. Sie ist auch ein Lernort des Glaubens, verstanden als kommunikativer Vorgang. Alle sind dabei.
Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder ist das eine. Für Eltern und Familie da zu sein, ist der katholischen Kita gleich wertvoll. Dazu hat sie sich mit Partnern zusammengeschlossen, die Kompetenzen für Menschen in allen Lebenslagen einbringen können. Im Netzwerk „Katholisches Familienzentrum“ entfalten vielfältige Angebote ihre Wirkung: Eltern-Kind-Gruppen, Familienfreizeiten, Familienbildung, Ehe-, Erziehungs- und Lebensberatung. Die Kirchengemeinde bzw. der Seelsorgeeinheit trägt und ergänzt die Akteure mit ihren weiteren Möglichkeiten.
Kinder haben einen ursprünglichen Zugang zum Göttlichen und Spirituellen. Sie besitzen einen ausgeprägten Sinn für das Rätselhafte. So gehört zu einer ganzheitlichen Erziehung auch die Dimension des Geistigen und Unsichtbaren. In einer katholischen Kita wird die kindliche Neugier und Suche nach Sinn aufgegriffen. Pädagogische und pastorale Fachkräfte gehen gemeinsam mit den Kindern auf Spurensuche Gottes in ihrem Leben. Zugleich lernen die Kinder in besonderer Weise den christlichen Glauben kennen, so z.B. in den biblischen Geschichten und in der Feier des katholischen Festjahres. Das schließt ein wertschätzendes Kennenlernen der anderen Konfessionen und Religionen nicht aus. Es bietet vielmehr die Chance, im gegenseitigen Respekt das Gemeinsame, aber auch das je Eigene wahrzunehmen. Dafür bedarf es glaubwürdiger und auskunftsfähiger Vermittler, die selber leben, was sie lehren.
Sie bringen persönliches Engagement und Professionalität ein. Zu ihrem Grundverständnis gehört eine Offenheit für andere Weltanschauungen und Kulturen. Die Beteiligung von Kindern und Eltern in ihren Angelegenheiten ist Prinzip. Zur Sicherung des Kinderschutzes werden präventive Maßnahmen durchgeführt. Das eigene Selbstverständnis von Betreuung, Bildung und Erziehung wird reflektiert, das Handeln einer Evaluation unterzogen. Die katholischen Fachkräfte sind zugleich Experten und Lernende. Fachliche Entwicklungen und Herausforderungen werden angenommen und mit Hilfe von Fort- und Weiterbildung qualifiziert beantwortet. In ihrer je eigenen Identität repräsentieren sie die Kirche vor Ort.